Oft entscheidet die letzte Runde über Erfolg oder Misserfolg im ganzen Turnier. Bis dahin hatten wir ein ordentliches Turnier gespielt. Mit einem Sieg gegen Ostfildern würde es sicher in die Top Ten gehen, mit einer Niederlage wären wir wahrscheinlich hinter unseren Setzranglistenplatz gerutscht.
Nach einer Niederlage sah es lange aus. Fabian bei seinem ersten Einsatz auf Brett 1, machte in ausgeglichener Stellung Remis. Joshua, Christian und vor allem Lasse kamen schlecht aus der Eröffnung und Lasse stand nahezu auf Verlust. Wieder einmal wurde ihm seine Ungeduld zum Verhängnis. Sein Gegner war deutlich besser entwickelt und seine Figuren am Damenflügel bettelten darum mitzuspielen, aber Lasse wollte die Stellung am Königsflügel öffnen. Er hatte zwar keinen Materialverlust stand aber stabil auf Verlust. Joshua verlor einen wichtigen Bauern und die Stellung sah echt mies aus. Lediglich bei Christian hatte ich noch Hoffnung, aber gerade der lief in einen einfachen Dreizüger rein und verlor Dame und Partie. Lasse kämpfte und konnte Figuren und König beisammen halten. Der König wanderte über das ganze Brett und fand wie ein Wunder am Damenflügel ein wenig Sicherheit. Der Würtemberger verlor vielleicht ein wenig die Nerven über so viel Widerstand und die Partie kippte zu unseren Gunsten. Auch Joshua fand mit viel Kampfgeist eine Sprengung der gegnerischen Bauernphalanx und das Doppelturmendspiel war Remis, 2-2. In der Gesamttabelle erreichten unsere Jungs die beste Platzierung Lahnsteins bei einer DVM seit vielen Jahren. Wir konnten uns mit den größten und stärksten Vereinen Deutschlands messen und auch dem verdienten Deutschen Meister Lichtenberg (Berlin) lieferten wir in Runde 1 einen harten Kampf.
Unsere Spieler:
David (1,5 Punkte aus 6 Partien): Nach zuletzt herausragenden Leistungen konnte er gerade bei der DVM nicht daran anknüpfen. Die Konkurrenz am ersten Brett war natürlich auch sehr stark. So musste er gegen die beiden Fidemeister des Turniers ran und holte dabei sogar ein Remis. Es waren leider auch 2, doch sehr deutliche, Niederlagen gegen Spieler auf Augenhöhe dabei.
Fabian: (5 Punkte aus 7 Partien): Bester Scorer unseres Teams. Fabian gewann auch seine Partie gegen Gustav Klühs vom Deutschen Meister Lichtenberg recht souverän. Er wird seine Wertungszahl auf um 1900 steigern können.
Joshua: (3 Punkte aus 6 Partien) War sehr motiviert und zeigte das am Brett. Vielleicht ein wenig zu ehrgeizig. Bei beiden Niederlagen rochiert er lang und geht im Königsangriff unter. Vor allem in Partie 3 steht er mit der kurzen Rochade völlig OK da. Insgesamt ein gutes Turnier von Joshua.
Lasse: (2,5 Punkte aus 5 Partien) Rettete uns in der letzten Runde und machte damit die DVM zum Erfolg für die ganze Mannschaft. Unser stärkster Kämpfer, den man immer 2x besiegen muss. Er möchte immer aktiv spielen und das ist manchmal auch sein Problem. Er schaltet erst auf Verteidigung um wenn nichts mehr geht. Etwas mehr Vorsicht und er könnte sich enorm steigern.
Christian: (2,5 Punkte aus 4 Partien) Ihm war seine Nervosität deutlich anzumerken. Er wollte seinen Einsatz mit Punkte beweisen und das ist ihm mehr als gelungen. Er ist der Spieler mit dem größten DWZ-Zuwachs des Turniers und hat damit einen Platz in der Statistik dieser DVM U16.
Jenseits von Kampf, Sieg und Niederlage hat mir der Auftritt unseres Teams wieder sehr gefallen. Es geht sehr harmonisch zu und nach Spielen werden die Gewinner gelobt und die Verlierer getröstet.
Jetzt kommt meist noch ein Kommentar zur Organisation, zu der ich dieses Jahr aber gehörte. Das Feedback der Betreuer war allgemein positiv. Kritikpunkte haben wir natürlich einige erkannt, jedoch ist es nicht so einfach diese zu beheben ohne den Aufwand deutlich zu erhöhen. Bis auf Marco waren wir alle unerfahren bei der Orga einer DVM. Alle in unserem kleinen Team haben zum Erfolg der Meisterschaft beigetragen.