Schlosspark Open in Wiesbaden 2019

Bericht von Michael Sefeloge

Bereits zum elften Mal seit 1982 fuhr ich auch dieses Jahr wieder nach Wiesbaden, um mich in das Feld der 190 Starter zu stürzen. Das Spiellokal, direkt am Schlosspark unweit des Schlosses gelegen, bot auch in diesem Jahr wieder hervorragende Spielbedingungen. An allen Tischen Holzbretter, elektronische Uhren, ausreichend Platz und eine Klimaanlage sorgten für einen Wohlfühleffekt, den nur wenige Open zu bieten haben.

Schade nur, dass ich seit Jahren der einzige unseres Vereins bin, der dort mitspielt. Allerdings war in diesem Jahr ein ehemaliges Vereinsmitglied dort erschienen, den viele noch kennen. Stefan Breitbach, den ich fünf Jahre nicht gesehen hatte, spielte auch mal wieder mit. Inzwischen für Landskrone an den Brettern, wohnt er in der Nähe und arbeitet in Frankfurt. Er ist verheiratet, hat eine sechsjährige Tochter und deshalb auch nicht mehr so viel Zeit zum Schachspiel.

Zum Turnier ist festzustellen, dass die große Breite der Spieler in den letzten Jahren immer spielstärker geworden ist, während bei mir ein Elo-Einbruch von 120 Punkten in den letzten drei Jahren dafür sorgte, dass ich nur noch an Position 139 gesetzt war. Sechs meiner sieben Gegner waren zum Teil deutlich spielstärker, sodass ich in allen Partien sehr viel Geduld und Zeit investieren musste. Das ging fünf Runden lang gut, mit 2.5 Punkten lag ich jetzt nicht nur bei 50% Prozent, sondern auch weit über den Erwartungen. Wäre da nur nicht der Sonntag gewesen, wo ich wie in den letzten drei Jahren beide Partien verlor. In diesem Jahr besonders ärgerlich, war es doch in ausgeglichener Stellung jeweils ein Konzentrationsfehler kurz vor der Zeitkontrolle, der die Partie sofort beendete.  Dadurch rutschte ich von Platz 100 nach fünf Runden noch auf Rang 144 in der Schlusstabelle ab.

Auf dem Foto sitze ich hinten am Fenster und brüte gerade etwas aus, diesmal sogar erfolgreich.

(Foto: Hans-Dieter Post)

Gewonnen wurde das Turnier wie im Vorjahr von GM Hagen Poetsch vor IM Johannes Carow und GM Igor Khenkin, alle drei mit 6/7 Punkten, getrennt nach Wertung.