Letztes Wochenende fand in Lahnstein auf der Höhe im Wyndham Garden die erste Vorrunde der DSAM (Deutsche Schachamateurmeisterschaft ). Eine Turnierserie die seit Jahren vom Deutschen Schachbund veranstaltet wird. Hier spielen Schachamateure in sieben verschiedenen Ratingklassen. Die ersten 7 qualifizieren sich im nächsten Jahr für die Endrunde in Magdeburg. Durch die Einteilung in Ratingklassen hat jeder Spieler Chancen vorne mitzuspielen und sich zu qualifizieren.
Mit über 200 Teilnehmern war das Turnier gut besucht. In Lahnstein stellen wir uns ja immer wieder als Ausrichter für verschiedene Meisterschaften zur Verfügung. Bei diesem Turnier stellten wir jedoch nur Teilnehmer und Kiebitze und waren genauso Gäste wie die anderen aus allen Teilen Deutschlands Angereisten. 5 Lahnsteiner Spieler nahmen die Gelegenheit war. Sicher hätte ich mir vor allem ein paar Jugendliche mehr gewünscht, aber vor allem am Freitagvormittag war Schule und das hielt einige ab. Dazu kamen dann am Samstag noch Mannschaftskämpfe. Sportlich war es für die Türmler keine Offenbarung. Unsere fünf verloren zusammen ~280 DWZ-Punkte, wobei Jonathan als kleiner Lichtblick dabei noch 14 Punkte gewann. Ganz hinten in seiner Gruppe gesetzt holte er nach 3 Niederlagen noch zwei Siege. Eine schöne Partie durfte ich beobachten. Nach Materialgewinn in der Eröffnung konnte er die Partie sicher ins gewonnene Endspiel abwickeln. Von Michael Sefeloge konnte ich keine Partie ansehen. Mit einem halben aus 3 gestartet, verzichtete er auf die vierte Runde zugunsten unserer zweiten Mannschaft. In der letzten Runde bekam er dann auch noch unglücklicherweise Freilos. Von Joshua konnte ich aus dem gleichen Grund (Freilos) auch nur eine Partie beobachten. Das sah lange recht gut aus. Im Turmendspiel mit Mehrbauern sollte er sich jedoch viel mehr Zeit nehmen. Mit unbedachten Zügen machte er es dem Gegner recht einfach ins Remis zu entwischen. Mit 2,5 Punkten sah das besser aus als es war, jedoch kam er noch glimpflich weg. Lasse hatte ein rabenschwarzes Wochenende. Er spielte mit der höchsten Wertungszahl in seiner Gruppe und nach seinen zuletzt gezeigten Leistungen in der A-Klasse und der KSM spielte er sicher noch einen Level höher. Woran es lag? Sicher zog er in den beiden von mir beobachteten Partien viel zu schnell. In einer Partie hatte er einen gefährlichen Angriff. Eine Stellung in der wohl einige erfahrene Spieler wegen der vielen Möglichkeiten in Zeitnot gekommen wären. Nun ja, er wickelte ab und es fehlte danach einfach eine Qualität, sicher nicht zwingend notwendig. Das Endspiel war einfach nicht mehr zu halten. In der zweiten Partie war schon früh eine Figur weg und danach ging es recht schnell. Bei David lief es ähnlich schlecht, wobei er sich durchaus Zeit nahm. In der ersten von mir beobachteten Partie spielte der Gegner recht unorthodox, während David normal seine Zugfolgen runterspielte. Den genauen Knackpunkt hatte ich nicht gesehen, er landete jedoch nach der Eröffnung in einer Ruine, die nur schwer zu halten war und der einfache Dameneinsteller war eine Folge der mangelnden Kandidatenzüge. In der zweiten Partie hatte er zunächst Initiative, nach Damentausch und Abwicklung ins Endspiel war das nur schwer zu halten. Hier fehlte noch ein Stück Erfahrung, sonst hätte er sich dieses Endspiel nicht angetan.
Jeder von uns Älteren hat das Erlebnis eines solchen Turnieres schon gemacht und wenn man sich verbessern möchte und viele Turniere spielt, wird das immer mal wieder vorkommen. Nach zuletzt starken Leistungen unserer Jugendlichen war das für Lasse, David und Joshua sicher ein Dämpfer, den sie sicher bald wieder wettmachen werden. Die laufende Koblenzer Stadtmeisterschaft sieht für alle ja gut aus und hier werden sie wieder Boden gutmachen.
Soweit ich das beurteilen kann war die Organisation reibungslos und die Teilnehmer sehr zufrieden. Die Spielbedingungen waren optimal und mit Artur Jussupow als Analysepartner, hatte man ein besonderes Highlight zu bieten. Neben dem Turnier bot die umliegende Landschaft zu einem Sparziergang im Kurpark oder dem Lahnsteiner Stadtwald an. Wir würden uns freuen, wenn die Veranstaltung in den nächsten Jahren mal wieder bei uns stattfindet.