Rheinlandmeisterschaften in Heimbach-Weis

(Bild Homepage Heimbach-Weis)

6 Tage in und mit der Schachgemeinde Rheinland sind wieder vorüber.  Das ist immer alte Bekannte treffen, viele lustige Schachgespräche, kiebizen und die Stellung anderer diskutieren und für  die meisten viel Konzentration und Kampf um die eigene Partie. Der Autor ist einer der Feiglinge die immer nur erhaben zuschauen und fehlerlos alle Runden beendet, weil er ja selbst keine Partie spielt. Dafür weiß er genau was die anderen hätten besser machen können. Das ich da immer noch gerne reingelassen werde?

Über 100 Schachspieler haben den Weg nach Heimbach-Weis gefunden und noch mal 73 zum traditionellen Blitzturnier. Wir waren mit fünf Jugendlichen vertreten, die mit viel Spaß mitmischten. Gegen die alten Hasen war das Mindestziel für unsere Cracks im Hauptfeld mindestens einen Punkt zu erreichen. Das haben alle geschafft. Am erfolgreichsten war Joshua Lenz mit 4 Punkten! In der letzten Runde besiegte er nochmal einen Gegner mit mehr als 400 Wertungspunkten über ihm. Sein Spiel zeichnet sich schon durch hohe Nachhaltigkeit aus. Kombinieren kann er auch gut, was manchmal noch fehlt ist das er nach dem ersten guten Gedanken nicht noch nach etwas besserem sucht. So konnte er in Runde 5 mindestens 2 mal die Partie vorzeitig entscheiden, sah aber zunächst nur kleine Materialgewinne und musste sich mühsam im Endspiel durchsetzen. Nachdem sich seine Wertungszahl jetzt ein Jahr kaum verändert hat dürfte sich das jetzt erheblich nach oben ändern. Bei U10-Rheinlandmeister David Meuer lief es nicht ganz so gut. Vor allem mit den oft geschlossenen Systemen der erfahrenen Gegner hatte er Probleme. Seine große Stunde kam dann bei Blitzen. In der Vorrunde konnte er sich wider Erwarten für die c-Runde qualifizieren und wer dachte hier wird er abgeschlachtet fehlte. Auch dort holte er 5 Punkte und konnte 4 Gegner hinter sich lassen. Dabei eine Spielerin mit über 2000 ELO, die er auch besiegte. Davids Freund Lasse Werling spielte richtig spannende Partien und wurde durch nachlassende Konzentration nicht immer belohnt. In Runde 5 behielt er in einer wilden Opferpartie seines Gegners lange die Übersicht und es fehlte noch ein Zug, dann wäre die nötige Entlastung mit Abtausch in Sicht. Sein König geht aber auf das offensichtlich falsche Feld und der schon lahmende Angriff schlägt doch noch durch. Noch ärgerlicher in der letzten Runde. Er überspielt seinen Gegner völlig und hat ~ +5 als er ein einfaches Abzugsschach mit Damenverlust gegen Turm reinläuft. Es reicht trotzdem noch zum Remis und zu einem richtig guten Turnier für Lasse. Ein dickes Wertungsplus wird es auch für Colin. Etwas Schade, dass er die zunächst leicht bessere Stellung nicht halten konnte. Er spielte gegen Lasses Schulschachlehrerin, die mehrfache Rheinlandmeisterin Christina Marx. Nachdem schon 3 Leichtfiguren abgetauscht waren hatte er einen Bauern mehr und wusste nicht so richtig wie er weiter vorgehen sollte. Um seinen König wähnte er sich sicher, aber als seine Gegnerin durch ein schönes Läuferopfer seinen König freilegte gab es kein entkommen mehr. Auch er hat mit 2 Punkte wie Lasse ein richtig gutes Turnier gespielt.

Bleibt dann noch Sabrina. Nach mäßigem Start im Meiseranwärterturnier folgen in den Runden 4-6 Siege und sie war mit vorne dran. Dann mit 2 Remis wieder Sand im Getriebe. Vor allem die Runde 7 hätte man unbedingt weiter spielen müssen. Sie hatte leichte Initiative und vor allem konnte der Gegner wegen des besseren Endspiels kaum abtauschen. In der finalen Runde ergab sich die Situation, dass noch 6 Spieler Erster werden konnten. Sabrina hatte die vermeintlich leichteste Aufgabe gegen den in diesem Turnier völlig von der Rolle zu scheinenden Bernd Mallmann mit Weiß den vollen Punkt holen zu können. Dessen Einstellung muss man aber hier besonders erwähnen. Aus Trier kommend, mit der vermeintlich weitesten Anreise lässt er sich nicht hängen, erscheint und kämpft! Er trug damit maßgeblich zu dem dramatischen Finale in diesem Turnier bei. Sabrina kommt kann mit der Eröffnung nicht zufrieden sein. Dann wieder mal so einen dämlichen, einfachen 2Züger übersehen und eine Figur ist weg. Sie hat immerhin zwei Bauern und etwas Gegenspiel. Bernd Mallmann bietet Remis und sie lehnt kämpferisch ab. Tatsächlich spinnt sie um den eingedrungenen Läufer ein Netz aus diesem der nicht mehr entweichen kann. Seltsamer Weise wäre der Gewinnzug nicht der Rückgewinn sondern das Vormarschieren der Bauern gewesen. Sie hätte einen Turm weniger, aber 2 nicht zu haltende Bauern bekommen. So bleibt es bei einem Bauern und sehr remislichem Endspiel, weil die Läufer unterschiedliche Farben haben. Als der Mehrbauer dann auch nicht mehr zu halten ist gibt sie das Remis. Es ergibt sich das  5 Spieler mit 5,5 Punkten das Turnier beenden. Nach Zweitwertung ist Sabrina mit Elias Roos (SG Trier) vorne, der aber mehr Siege erzielt hat und gewinnt. Sabrina erhält als 2. Startrecht im nächsten Jahr zum B-Turnier.

Rheinlandmeister wird ein wenig überraschend, aber verdient Christian Fink vom gastgebenden Verein vor IM Alfred Kertesz ebenfalls Heimbach-Weis und Titelverteidiger Dieter Puth aus Mayen/Mendig. Das B-Turnier gewinnt Helmut Berresheim SV Koblenz. Seniorenmeister ist Dr.Bernd Schwartz VFRKoblenz. Im Hauptturnier setzt sich der favorisierte Kai Mailitis durch. Rheinlandmeisterin wird Theresa Reitz. Beide auch vom VFR.

Den Gastgebern von Heimbach-Weis und der Turnierleitung um Thomas Hönig ein Dank für die schöne Veranstaltung.

Link zu den Ergebnissen: http://www.sc-heimbach-weis.de/rheinlandmeisterschaft-2017.html

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