Mit 5 Spielern machten wir uns am ersten Juliwochenende nach Konz. Reizvoll, dass man hier nur 2 Tage für das Turnier braucht was aber auch heißt, dass am Samstag 3 Turnierpartien gespielt werden müssen. Der Modus wird auf die Mindestspielzeit von je 1,5 h / Spieler verkürzt und so kommt man mit 9 Stunden Schach hin. Ismail, Elsin und Tomislav im B-Turnier, wobei die letzteren mit 2/2 begannen. Beide spielten eine starke 2.Partie in der sie deutlich höher gesetzte Spieler schlugen. Tommi mit heftigem Angriff auf den gegnerischen König, den sein Gegenüber nur mit Materialverlust abwehren konnte. Den verwertete Tommi sicher. Elsins Spiel gegen die U12 Rheinlandpfalzmeisterin stand immer etwas besser mit einem Mehrbauern, der als Doppelbauer aber schwer zu verwerten war, Turm- und dann Bauernendspiel waren stark remis trächtig aber nach über 2,5 Stunden und 90 (!) Zügen hatte Elsin seine Gegnerin niedergekämpft. Beide hängten sich auch in der 3.Runde voll rein, aber es sollte nicht reichen. Ismail stand bei diesem Turnier etwas neben sich. Unnötige Niederlagen in den ersten beiden Runden, als er einmal recht einfach seine Dame einstellte. Fast noch ärgerlicher das Remis in Runde 3 als er ein deutlich besseres Endspiel zum Remis vergeigte. Am 2.Tag konnte er mit 1,5 aus 2 sein Ergebnis noch erträglich gestalten. Auch solche Turnier müssen manchmal sein und Ismail war schnell wieder gut gelaunt und wird den Wertungsverlust beim nächsten Mal wieder wettmachen. Sein Bruder Elsin wieder mit einer guten Partie in der Vorschlussrunde und spielte im Finale noch ums Podium. Durch ein etwas undurchdachtes Zurückschlagen auf f4 mit seinem Rochadeturm statt mit dem g-Bauern kamen seine Figuren in Unordnung, was ihn 2 Bauern kostete. Das konnte er leider nicht mehr ausgleichen. Nach einer Niederlage in Runde 4 in der sich Tommi lange in einem schlechten Turmendspiel tapfer wehrte dann noch mit einem sicher rausgespielten Sieg in der Schlussrunde. Elsin und Tommi mit guten 3 Punkte dürfen sich sicher über ein paar DWZ-Punkte freuen. Sabrina und ausnahmsweise auch ich im A-Turnier. Der abgelegene Konzer Vorort an der Saar lud zwar zu Sparziergängen ein, was mir dann über beide Tage dann doch zu lang war und ich entschloss mich nach 5 Jahren mal wieder ein Turnier zu spielen. Der erste Tag fiel auch ganz gut aus, vor allem ein Hauen- und Stechensieg in Runde 2. Zunächst opferte ich einen Bauern, mein Gegner eine Figur und wollte eine 2.Folgen lassen, die zwingend zum Matt geführt hätte. Mein König wechselte mit seiner Dame die Plätze, eigenartiger Weise wurde nun nicht mein König auf c3 sondern seine Dame auf a2 Matt gesetzt. Danach am Spitzenbrett mit Schwarz gegen IM Mietek Bakalarz. Nach 20 Zügen geriet ich unter Druck und fand ein positionelles Bauernopfer, dass mich nahe an den Ausgleich brachte, aber schon wenig später wurde ein Fehler gnadenlos ausgenutzt. Nach dem langen Tag mit 3 h Fahrt und anschließendem Fußball, war ich am Sonntag nicht motiviert. Gegen Sabrina bot ich in Runde 4 schnell Remis an und im Finale spielten wir zwar fast 40 Züge aber im Fußball würde man sagen es war ein 0-0 ohne Torchancen. Sabrina auch mit guten 2/3 am ersten Tag, aber gerade die beiden Gewinnpartien waren ein wenig glücklich. Einmal stellte sie gegen einen alten Hasentrick eine Figur ein und konnte den Gegner, dessen Figuren ganz schlecht harmonierten über 20 Züge so lange nerven, bis der in Zeitnot Figur und Partie noch hergab. Immerhin war sie in der letzten Runde voll motiviert. Gegen einen deutlich höher Gesetzten lehnte sie nach 16 Zügen in ausgeglichener Stellung Remis ab. Zunächst mit leichtem Raumvorteil nutzte sie diesen konsequent aus und brachte die gegnerischen Figuren in Unordnung. Sie ließ nicht locker und brachte den Punkt sicher nach Hause. Endlich landete sie bei einem Turnier einen Platz vor mir.
Noch ein paar Worte zum Turnier, dass insgesamt gut organisiert war. Jeder hatte genug Platz, der Turniersaal blieb weitgehend geräuschfrei und die Schiedsrichter hatten alles im Griff. Speisen waren gut und preiswert. Ein wenig Unruhe gab es nach dem Turnier als die Partien recht zeitig beendet waren und wir fast 45 Minuten auf den Bürgermeister warten mussten damit die Siegerehrung los gehen konnte. Hier sollte man Rücksicht auf die weiten Anfahrten nehmen und flexibel reagieren können. Bei dem hohen Zuspruch erhöhte der Veranstalter die Preisgelder. Bei fast ausschließlich Amateuren hätte man auch über weitere Preise (2.Jugend, 4.5.Platz, Senioren…) nachdenken können, wobei ich anerkenne, dass man die zusätzlichen Einnahmen wieder ausgeschüttet hat.
Link zum Turnier: http://www.schachverein-konz.de/