Spannende Spiele in Erfurt

IMG_20130908_125910Peter berichtet von der Qualifikationsrunde zur DVM 2013:

Qualifikation zur DVM U14w geschafft

Am Samstag reisten wir in die thüringische Landeshauptstadt Erfurt um uns mit der Mädchenmannschaft für die DVM U14w zu qualifizieren. Mit dabei waren die Spielerinnen Alina, Sabrina, unsere Gastspielerin Theresa Reitz und Jennifer. Daneben Egor, meine Frau Regina und ich als Betreuerteam. Selten war eine Anreise so unproblematisch und so kamen  wir sehr pünktlich im Spiellokal an.

Kurz danach mussten wir schon gegen die Gastgeber aus Erfurt ran. Laut Wertungszahlen waren wir leicht favorisiert. Nach der Eröffnung standen Alina und Theresa mit den schwarzen Farben ordentlich, Jennifer hatte mit Weiß schon schnell eine unbequeme Stellung,  während Sabrina im Evansgambit 2 Bauern für heftigen Angriff opferte. Jennifer konnte ihre Stellungsprobleme leider nicht lösen und so lagen wir 0-1 hinten. Sabrinas Gegnerin wehrte sich nicht ungeschickt gegen die Attacken aber Sabrina sah immer wieder Wege den Druck aufrecht zu halten. Dann sah sie eine Kombination die die Materialverhältnisse wieder zurechtrückte und kurz später sogar in deutlichen Vorteil verwandeln 1-1. Theresa kämpfte aber ihre Stellung wurde zunehmend schlechter und in aussichtsloser Stellung gab sie auf. Nun musste Alina es richten und sie spielte eine blitzsaubere Partie. Wie gewohnt nicht spektakulär, aber strategisch anspruchsvoll. Sie spielte auf die Bauernschwächen der Gegnerin, nahm sich 2 Bauern mit und gewann das Turmendspiel locker, 2-2.

Nach einer kurzen Mittagspause mit leckerem Gegrilltem ging es gegen Langen aus Hessen. Die Spielstärken an den Brettern waren annähernd gleich und so entwickelte sich wieder ein dramatischer Kampf. Schon in den ersten Zügen konnte Jennifer die Stellung der Gegnerin aufreißen, einen Bauern gewinnen und den gegnerischen König freilegen. Alina spielte mit Schwarz wieder ruhig, wartete aber etwas lange mit der Rochade. Sabrina und Theresa standen recht angenehm nach der Eröffnung. Bei Alina ging die Rochade irgendwann nicht mehr so einfach und die Gegnerin spielte auf einen Einschlag auf e6. Als er dann kam war es vorbei, 0-1. Theresa konnte ihre Stellung langsam verbessern und nutze eine Ungenauigkeit ihrer Gegnerin konsequent, 1-1. Jetzt begann das lange Zittern. Sabrina hatte Glück, dass Ihre Gegnerin einen Einschlag übersah. Jetzt hatte sie aber einen klaren Angriffsplan und führte diesen wohl etwas zu konsequent durch. Sie übersah einen einfachen Bauerngewinn der Gegnerin und mit den dadurch entstandenen Drohungen war die Stellung eine Katastrophe. Sie spielte nun aber wieder kühl, flickte ihre Schwächen und ging danach wieder zu aktivem Spiel über. Nachdem sie den Bauern mit Initiative wieder zurück gewonnen hatte, übersah sie wieder ein einfaches Schach. Diesmal war die Stellung nicht mehr zu kitten 1-2. Jennifer musste es nun richten. Nachdem sie einen zweiten Bauern gewonnen hatte, verdarb sie immer mehr ihre Stellung und hatte Glück das sie noch in ein Springerendspiel mit einem Mehrbauern kam. Die Bauern waren jedoch alle  einem Flügel, was dann schwer zu gewinnen war. Sie lehnte jedoch zahlreiche Remisangebote ab und kämpfte. Die Stellung war bis zum Schluss offen und beide Spielerinnen hatten dann auch immer weniger Zeit. Als die Gegnerin unter 3 Minuten ankam hatten wir Hoffnung, weil die Stellung wohl noch Remis war, dies aber mit knapper Zeit nicht so einfach zu realisieren war. Hier griff Jennifer leider fehl, Remis. Das Spiel war verloren, wir waren jedoch mit der kämpferischen Einstellung unserer Spielerinnen sehr zufrieden.

Mittlerweile war es dunkel, wir erreichten die Jugendherberge gerade noch so vor dem Abschluss und das Abendessen war längst rum. Kurzum wurden Pizzen bestellt und gut gelaunt ging der Tag zu Ende.

Nach einem guten Frühstück mit altbekannten Gegnern (die Heidesheimer U20 spielte auch in Erfurt um die Quali) musste gegen den saarländischen Vertreter aus Riegelsberg gewonnen werden. Diesmal waren wir auch an allen Brettern klar favorisiert, aber wir waren gewarnt. Die Riegelsbergerinnen nahmen dem späteren Sieger Langen in Runde 1 ein 2-2 ab und es war meines Erachtens noch mehr für sie drin. Als erstes sammelte Jennifer Bauern ein. Die Gegnerin opferte die Qualität mit einer tückischen Mattdrohung. Jennifer sah die Gefahr wehrt diese ab und brachte dann das Materialplus locker nach Hause. Theresa konnte endlich ihren geliebten Spanier spielen. Es war schön zu beobachten wie gekonnt sie diesen Stellungstyp schon beherrschte. Dagegen hatte die Gegnerin keine Chance, 2-0. Alina spielte im schottischen eine Kraut und Rübenvariante, die aber recht gut für Weiß ist. Die Gegnerin konnte irgendwann dem Angriff nicht standhalten und Alina sackte den Punkt souverän ein. Nun war nur noch Sabrina im Spiel. Sie tat sich lange schwer aber ihre Gegnerin spielte  zugegeben sehr stark und griff vehement an. Sie musste sich schon sehr konzentrieren um die Drohungen abzuwenden, nutzte dann die ersten Ungenauigkeiten aus und so holten wir ein 4-0.

 

Dies bedeutete den 2.Platz in der Tabelle und wir freuen uns auf die DVM in Magdeburg.

Ein Lob auch an die Veranstalter die ihre eigenen Räumlichkeiten zur Verfügung stellten, von denen wir nur träumen können. Das freundliche Erfurter Team versorgte uns jederzeit bestens zu günstigen Preisen.

 

Endstand:

 

1. SK Langen 5:1 8.0 : 4.0

2. SV Turm Lahnstein 3:3 7.5 : 4.5

3.SV Empor Erfurt 3:3 5.5 : 6.5

4. SV Riegelsberg 1:5 3.0 : 9.0

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert