Ausrichter war der SC Landskrone, der hervorragende Bedingungen vorweisen konnte. Ein ganzer Saal für 4 Bretter und tolle Verpflegung zu sehr günstigen Preisen. Besonders das selbst zubereitete Mittagessen am Sonntag fanden die Teilnehmerinnen richtig lecker. Nächstes Jahr wird der SC diese Meisterschaft wieder ausrichten. Schade, dass dem Aufruf nur 8 Teilnehmerinnen folgten. Das Turnier hätte sicher mehr Zuspruch verdient, zumal man sich für die Deutsche Frauenmeisterschaften 2019 in Bad Wiessee qualifizieren konnte. Woran das liegt? Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Jugendlichen ihr Saisonziel eher auf die Jugendwettbewerbe richten. So ist die Qualifikation zur DJEM wichtiger als zur DFM. Junge Spielerinnen, die sich entwickeln wollen schätzen eher stärkere Teilnehmerfelder. Das war dieses Jahr vergleichsweise noch richtig gut, aber wer auf 2017 schaute war vielleicht nicht so motiviert. Dieses Jahr hatten die 5 wertungsstärksten Spielerinnen immerhin einen Schnitt von 1679! Da die Deutsche Frauenmeisterschaft nur alle 2 Jahre stattfindet, wird es nächstes Jahr sicher wieder schwerer ein starkes Teilnehmerfeld zu bekommen.
Aus Sabrinas Sicht war die mögliche Qualifikation zur DFM sicher mit ausschlaggebend sich für dieses Turnier zu entscheiden. Sie mag die Favoritenrolle, die sie hier sicher hatte, nicht so. Direkt in der ersten Runde war auch klar warum, nach gelungener Eröffnung tat sie sich sehr schwer mehr aus der leicht vorteilhaften Stellung herauszuholen. Sabrina zwickte mal hier und mal da, aber Anke Orschiedt-Egbali aus Landau parierte lange die Drohungen, eher sie sich genötigt sah eine überdeckten Bauern zu schlagen. In Runde 2 bekam sie mit Cornelia Lech vom Ausrichter, die nach ELO best mögliche Gegnerin zugelost. Die machte sich unnötig eine Bauernschwäche in der Rochade auf die Sabrina zielte und weil nicht nur mir ihr Opfer so gut gefiel hier die Stellung mit ihren Gedanken:
Nach 14 Zügen war diese Stellung entstanden. Beide Spieler haben eine Bauernschwäche in der Rochade (a3,a6). Sinnvoll wäre es hier für Weiss gewesen mit Kb1 die Rochadestellung zu verbessern. Stattdessen kam der Fehler 15.Se5? Sxe5 16.dxe5
Sabrina: Ich wollte gerne weiter auf die Schwäche a3 spielen, aber auf Da4 kommt Sc3 und ich stehe sicher ganz ordentlich, aber hoffte auf mehr. Der Gedanke direkt 16. Lxa3 zu spielen kam, aber nach 17.bxa3 Da4 18.c4 dachte ich zunächst ich komme nicht weiter. Ich wollte schon nach anderen Zügen suchen, aber dann investierte ich noch ein paar Minuten (es wurden fast 20) und fand die Kombination 16.Lxa3! 17.bxa3 Da4 18.c4 Dxa3 19.Db2 Dxb2 20.Kxb2 Sxe3 21.fxe3 und jetzt die weitere 3zügige Kombi Dxd3 22.Txd3 Lxe4 und ich gewinne die Qualität bei zwei Mehrbauern zurück.
In Runde 3 auch eine gute Partie gegen die rheinlandpfälzische Blitzmeisterin Lena Mader. Die Gewinnführung hier unspektakulär, aber technisch sauber. Vielleicht war sie danach ein wenig zu sehr von sich überzeugt, denn gegen Sabine Ziegler agierte sie mit Schwarz viel zu offensiv und wurde folgerichtig ausgekontert. In sicher deutlich besserer Stellung hatte Sabine viel Respekt vor der DWZ und bot Remis an. Sabrina überlegte, aber das konnte sie einfach nicht ablehnen. Die Birkenfelderin holte sich überraschend, aber sicher hochverdient den 2.Platz. Sabrina reichte im letzten Spiel ein Remis gegen die Landesmeisterin U14w Lena Kalina aus Landskrone. Beide trainieren auf Deutschen Meisterschaften mit dem gleichen Trainer und vielleicht kam daher eine typische Dubkov-Stellung heraus. Andrej meint sicher, dass beide gut stehen. Sabrina zeigte hier wieder eine ihrer Stärken und bearbeitete eine schwachen Bauern konsequent bis der fiel. Lena war danach sicher nicht verloren, aber sie hatte morgens ein 4,5 Stundenmatch hinter sich und die Konzentration liess nach. Sabrina gewann vor Sabine Ziegler und Lena Mader.
Tabelle und weitere Bilder auf der Seite des Ausrichters:
http://sc-landskrone.de/rheinland-pfaelzische-fraueneinzelmeisterschaft-2018/